Beim initialen Staging von Männern mit lokalisiertem Hochrisiko Prostatakarzinom wird das CT und die Skelettszintigrafie empfohlen. Die Sensitivität der Detektion von Lymphknoten und Fernmetastasen ist hierbei nicht zufriedenstellend. In der proPSMA-Studie um Dr. Michael Hofman (Melbourne) wurde die Wertigkeit des PSMA-PET/CT in der initialen Diagnostik zur Therapieplanung gegenüber der oben erwähnten Standarddiagnostik überprüft.
Die proPSMA-Studie ist eine multizentrische, zweiarmige, randomisierte Studie mit Patienten mit histologisch bestätigtem Prostatakarzinom. Männer der Hochrisiko Gruppe mit PSA ≥ 20 ng/ml, Gleason-Score 3-5 oder Stadium ≥ T3 wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden 1:1 zum konventionellen Staging oder PSMA-PET/CT randomisiert. Ein Crossover war in die Studie ebenfalls vorgesehen.
Zwischen den Jahren 2007 und 2018 wurden insgesamt 302 Patienten in die Studie aufgenommen. Die konventionelle Bildgebung erhielten 152 und das PSMA-PET/CT 150 Patienten. Bei 87 Patienten, d.h. insgesamt 30%, fanden sich Lymphknoten- oder Fernmetastasen. Die Genauigkeit der PSMA-PET/CT Untersuchung lag bei 92% (95%-KI: 88 – 95) und bei der konventionellen Untersuchung bei 65% (95%-KI: 60 – 69). Die Genauigkeit der Detektion von Lymphknotenmetastasen und Fernmetasten im initialen Staging war beim PSMA-PET/CT insgesamt 27% höher und damit hochsignifikant (Abbildung 1). Die Sensitivität sowie auch die Spezifität waren bei der konventionellen Bildgebung geringer.