Es ist spürbar, dass die ohnehin traditionell gute Zusammenarbeit noch intensiver geworden ist. Die Corona Situation hat dem Ganzen zusätzlichen Schub gegeben. Man ist sehr viel geübter in der Durchführung von Telefon- und Tumorkonferenzen per Video und es gehört längst zur Routine, sich regelmäßig einmal pro Woche auszutauschen. Dr. Stephan-Odenthal empfindet dies als sehr gute Ergänzung, um eigene Entscheidungen abzustützen und umgekehrt die anderen Kollegen aus der Klinik zu beraten. Er ist überzeugt, dass Urologen nicht nur das eine oder das andere können, nicht nur die Klinik oder die Praxis, sondern dass man intersektoral denkt und zusammenarbeitet. Wenn man als niedergelassener Arzt Patienten in der eigenen Praxis über viele Jahre behandelt und gesehen hat, ein sehr gutes Verständnis für den Patienten und dessen Background hat, so hilft dieses Wissen den Kollegen in der Klinik. Um den Patienten über operative Behandlungsoptionen zu beraten, ist es wiederum wichtig zu wissen, wie sich dies in der Klinik darstellt, welche Probleme es geben kann und was später in der ambulanten Situation zu beachten ist.
Für Dr. Stephan-Odenthal ein deutlicher Zugewinn, der auch dank der einfacheren Kommunikation mittels der neuen Medien entsteht.
Dass diese Entwicklung auch für die Klinik spürbar ist, bestätigt Dr. Daniel Porres. Selbstverständlich gab es auch im Vorfeld Tumorkonferenzen und die Möglichkeit des Austauschs mit den niedergelassenen Kollegen. Dank der Technik wurde hier aber ein neues Niveau erreicht, dazu hat sicherlich auch die Corona-Krise beigetragen. Nicht zuletzt können die Tumorkonferenzen jetzt noch von viel mehr Kollegen besucht werden, nicht nur von der Praxis, mit der die Klinik traditionell sehr gut zusammenarbeit, weil sie auch sehr nahe am Campus liegt und damit auch ein persönliches Erscheinen möglich macht, sondern nun auch von den anderen ASV-Teammitgliedern in der weiteren Umgebung. Und es werden nicht nur ASV-Patienten besprochen.
Was die Anzahl der ASV-Patienten anbelangt, so haben sich die Erwartungen aus der Perspektive des Klinikers zumindest im Moment noch nicht erfüllt, was viele Gründe haben kann, und wahrscheinlich spielt auch die besondere Situation um COVID 19 eine Rolle. Nicht zuletzt blickt das im März 2020 gegründete ASV-Team auch erst auf ein knappes Jahr praktische ASV-Erfahrung zurück.