Es wurde zunächst mit einer Dosierung von 400 mg/d begonnen, bei akzeptabler Verträglichkeit konnte diese Menge aber nach 14 Tagen auf 800 mg täglich gesteigert werden. Im weiteren Verlauf musste diese Dosierung nach 2 Monaten wegen Nebenwirkungen auf 600 mg/d reduziert werden; bei dieser Dosierung blieb es aber im weiteren Verlauf. Die bildgebenden Kontrollen nach 11 Wochen wiesen einen Rückgang der Metastasierung auf, die weiteren bildgebenden Kontrollen zeigten über einen Zeitraum von 18 Monaten einen weitgehend stabilen Verlauf der Metastasierung. Im Spätsommer 2022 wurden aber neben einer Progression der bekannten Metastasen auch mehrere neue Filiae im Bereich der Lunge und des Mediastinums beschrieben. Bei einem mäßig reduzierten AZ Karnofsky-Index 60-70 % und einem Barthel-Index von 80 Punkten bestand bei der Patientin weiterhin ein Therapiewunsch. Die MTX-Therapie war bereits Ende 2021 planmäßig beendet worden, eine weitere Therapie der Polymyalgia rheumatica war gemäß des konsultierten Rheumatologen nicht erforderlich. Daher wurde im September 2022 die systemische Therapie des Nierenzellkarzinoms auf die Gabe von Nivolumab i.v. umgestellt. Hierzu erhielt die Patientin tagesstationär ein Port-System. Bei guter Verträglichkeit konnte die initial 14-tägige Gabe nach kurzer Zeit auf den üblichen 4-Wochen-Zyklus ausgedehnt werden. Die erste bildgebende Kontrolle nach 12 Wochen wies eine Stabilisierung bzw. eine leichte Größenabnahme der Metastasen auf. Auffallend waren im Rahmen der Kontrollen geringe und schnell reversible Anstiege der Leberfunktionsparameter (welche entgegen der Erwartung bei der Therapie mit Pazopanib nicht wesentlich verändert waren) sowie ein kontinuierlicher Anstieg des TSH und im Verlauf ein Abfall des T3 und T4, so dass hier nach Absprache mit der Hausärztin der Patientin eine Thyroxin-Substitution begonnen wurde. Kontrollen der Hypophysen-Parameter zeigten bislang keine relevanten Auffälligkeiten, so dass die Therapie mit Nivolumab zunächst fortgesetzt wird.