Wissensdrang - Der Uroletter von APOGEPHA
URO-ONKOLOGIE
Ein geriatrischer Fallbericht aus der Uro-Onkologie –
Dr. med. C. Linné, Dresden
Von einem kooperierenden urologischen Kollegen wurde uns im Herbst 2020 die Patientin zur Frage einer systemischen Therapie bei einem progredienten metastasierten Nierenzellkarzinom vorgestellt.
Diagnose und Vortherapie
Anamnese
Theorie: Die Optionen
Praxis: Medikamentöse Therapie in Sequenz
Geriatrie in der Uro-Onkologie
Gerade Patienten mit metastasierten urologischen Tumoren und geriatrischen Symptomen bzw. Merkmalen stellen in der „Real World“ keinesfalls eine Seltenheit dar. Neben der Erfassung der „klassischen“ geriatrischen Symptome ist hier auch ein geriatrisches Assessment (z.B. Erfassung mittels Barthel-Index zu Therapiebeginn und im Verlauf) hilfreich. Bei der medikamentösen Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms erscheint dann bei geriatrischen Patienten in der Erstlinie eine Kombinationstherapie mit einem TKI und einem CI in einigen Fällen problematisch. Somit kann bei diesen Patienten durchaus auch an die „ältere“ Option der TKI-Monotherapie gedacht werden, zumal es auch hier bei gutem Nebenwirkungsmanagement und einer nebenwirkungsadaptierten Dosierung zu durchaus guten und relativ langen Therapieansprechen kommen kann. Die Therapieentscheidung für eine entsprechende Monotherapie sollte mit dem Patienten ausführlich kommuniziert und entsprechend dokumentiert werden. Letztendlich wird die Möglichkeit einer TKI-Monotherapie auch in der S3-Leitlinie Nierenzellkarzinom ausdrücklich als alternative Therapieoption genannt. Darüber hinaus besteht im Verlauf bei erneuter Progression der Tumor-Erkrankung auch die Gelegenheit zur Gabe einer Immunmodulation (ebenfalls als Monotherapie) oder - bei Kontraindikation - auch für eine andere TKI-Therapie. In jedem Fall sollte bei geriatrischen Patienten die Indikation für eine systemische Therapie sorgfältig abgewogen werden, und noch mehr als bei jüngeren Patienten sollte die Progression der Metastasierung deutlich sein (z.B. bei Beschreibung eindeutig neuer Metastasen). Neben einer angemessenen Aufklärung und Information bezüglich der Erfolgsaussichten und Nebenwirkungen ist der Wille des Patienten bezüglich einer solchen Therapie maßgebend und sollte – wohl noch eher als bei jüngeren Patienten – verstanden und akzeptiert werden.
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Quelle:
1 Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms, Langversion 3.0, 2021, AWMF-Registernummer: 043/017OL, https://www.leitlinienprogramm-onko-logie.de/leitlinien/nierenzellkarzinom/ (Zugriff am: 12.02.2023)

Bei dem vorliegenden Fallbericht handelt es sich um eine theoretische Aufarbeitung.

Veröffentlicht: 02.03.2023, 7:01 Uhr
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