Für das Prostatakarzinom sind aktuelle Daten aus der ENZAMET-Studie präsentiert worden (Davis ID, ASCO 2022). Patienten mit mHSPC wurden nach verschiedenen Kriterien (z.B. high/low volume) stratifiziert, randomisiert und auf zwei Arme verteilt: Die Kontrollgruppe erhielt eine Testosteronsuppression sowie NSAA, während die Studiengruppe nebst ADT mit 160 mg/Tag Enzalutamid behandelt wurden. Besonders war hierbei, dass vor Studieneinschluss bereits 1-2 Zyklen Docetaxel erlaubt waren. Abhängig von der „Chemofitness“ und dem potenziellen Ansprechen konnten die Behandler im Rahmen der ENZAMET außerdem entscheiden, ob die Patienten zusätzlich bis zu 6 Zyklen Docetaxel erhalten sollten. Das höhere OS für die Enzalutamid-behandelten Patienten aus der Interimsanalyse konnte auch nach 68 Monaten medianem Follow-Up bestätigt werden (HR 0.70 (95% CI: 0.58-0.84, p<0.0001). Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei 67% (Enzalutamid) versus 57% (Control). Dabei war die mediane Behandlungszeit für Enzalutamid mit 57,8 Monaten deutlich länger als für die NSAA (22,6 Monate). Eine Subgruppenanalyse zeigt, dass low volume mHSPC-Patienten besonders von der Enzalutamid-Therapie profitieren. Den größten Benefit der Triple-Therapie mit ADT, Enzalutamid und Docetaxel scheinen die Patienten mit der schlechtesten Prognose (synchron metastasiert, high-volume) zu haben, vorausgesetzt sie kommen für eine Chemotherapie in Frage.