Antigen-präsentierende Zellen (APC) nehmen durch Endozytose und Phagozytose Teile von Tumorzellen auf und präsentieren T-Zellen diese Antigene über das MHC-Molekül. Sind es entartete Tumor-Antigene, wird auch hier die Aktivierung der T-Zelle ausgelöst. Zur natürlichen Regulation der T-Zell-Aktivität exprimieren APC die Moleküle CD80 und CD86, die an den immunsuppressiven CTLA-4-Rezeptor binden können, um die Aktivierung der T-Zelle zu verhindern.
Mittels der systemischen Gabe von PD-1, PD-L1 oder CTLA-4-Inhibitoren kann die Immunevasion der Tumorzellen und die Nicht-Aktivierung der T-Zellen unterbunden werden, da die Antikörper die entsprechenden Rezeptoren binden und diese physikalisch blockieren. Eine Verbindung zwischen den Rezeptoren und ihren Liganden wird verhindert und das inhibitorische Signal fällt weg. Die T-Zellen werden somit aktiviert und der Tumor wird durch das körpereigene Immunsystem bekämpft.
Kombiniert man diese CPIs in der RCC-Therapie untereinander oder mit den Angiogenese-hemmenden TKI, ergänzen sich deren Effekte. Teilweise werden Patienten so in eine komplette Remission gebracht. Dadurch, dass die CPI systemisch eingesetzt werden und die natürliche Balance des Immunsystem im ganzen Körper beeinflusst wird, kann es während der Therapie zu immunvermittelten Nebenwirkungen kommen, die häufig den Gastrointestinaltrakt, die Haut und die Schilddrüse betreffen.